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Checkliste Korrektorat: In 5 Schritten zum fehlerfreien Text

Checkliste Korrektorat: In 5 Schritten zum fehlerfreien Text

Jeder Text verdient ein sorgfältiges Korrektorat – ganz gleich, ob es sich um einen Blogbeitrag, einen Roman oder professionelle Webtexte handelt. Doch gerade bei der Textkorrektur ist es leicht, sich im Detail zu verlieren oder wichtige Aspekte zu übersehen. Hier kommt eine strukturierte Checkliste für das Korrektorat ins Spiel: Sie hilft dabei, systematisch und effizient vorzugehen und den Überblick zu behalten.

In diesem Beitrag stelle ich dir eine praxiserprobte Checkliste Korrektorat vor, mit der du deine Texte zuverlässig auf Fehler und stilistische Schwächen überprüfen kannst. Außerdem erfährst du, warum Korrekturschleifen so wichtig sind, wie du sie sinnvoll anwendest und wie du das professionelle Korrekturlesen in deinen Workflow integrieren kannst. Ob du deine eigenen Texte prüfst oder fremde Texte redigierst – diese fünf Schritte führen dich zu einem runden, fehlerfreien Ergebnis.

Schritt: Die Korrektorats-Checkliste – dein Fahrplan für fehlerfreie Texte

Ein Korrektorat wirkt am besten, wenn es strukturiert und systematisch erfolgt. Eine gute Checkliste für das Korrektorat hilft dir dabei, nichts zu übersehen – gerade bei komplexen Texten oder wenn du nach langer Arbeit betriebsblind geworden bist. Diese Checkliste dient als Orientierung, damit du alle relevanten Bereiche der Textkorrektur abdeckst: von Rechtschreibung über Grammatik bis hin zu Stil und Faktenprüfung. 

1. Orthografie: Rechtschreibung und Groß-/Kleinschreibung im Griff behalten

Die Orthografie ist das Fundament der Textqualität. Fehler in der Rechtschreibung oder Groß- und Kleinschreibung springen ins Auge – und schwächen deine Glaubwürdigkeit als Autor:in. Achte besonders auf:

  • Getrennt- und Zusammenschreibung: „kennenlernen“ (richtig) vs. „kennen lernen“ (veraltet oder falsch)

  • Verwechslung ähnlicher Wörter: „seid“ (Verbform) vs. „seit“ (Zeitangabe)

  • Groß-/Kleinschreibung nach festen Regeln: z. B. „im Folgenden“ groß – als nominalisierte Wendung

Beispiel:

Falsch: „Ich bin mir bewußt, dass das ein Problem sein kann.“
Richtig: „Ich bin mir bewusst, dass das ein Problem sein kann.“

Tipp: Nutze Tools wie den Duden-Mentor oder LanguageTool, um erste Fehler aufzudecken. Aber: Kein digitales Hilfsmittel ersetzt den sorgfältigen, menschlichen Blick bei der Textkorrektur.


2. Grammatik: Der Bauplan deines Textes

Fehler in der Grammatik sind oft subtil, wirken sich aber massiv auf die Lesbarkeit und Professionalität deines Textes aus. Häufige Fehlerquellen:

  • Kongruenzfehler: „Die Gruppe haben entschieden“ (falsch) → „Die Gruppe hat entschieden“ (richtig)

  • Falsche Zeitformen: Tempuswechsel ohne Grund stört den Lesefluss

  • Falsche Kasusverwendung: „wegen dem Wetter“ → korrekt: „wegen des Wetters“

Tipp: Lies deinen Text laut und höre genau hin. Grammatische Fehler klingen oft „komisch“, auch wenn man die Regel dahinter nicht sofort benennen kann.

Beispiel:

Falsch: „Die Autorin, die viele Bücher geschrieben hat, veröffentlichen ihr neues Werk.“
Richtig: „Die Autorin, die viele Bücher geschrieben hat, veröffentlicht ihr neues Werk.“

Grammatik ist das Rückgrat deines Textes – daher gehört sie auf jeden Fall auf deine Checkliste Korrektorat.


3. Zeichensetzung: Kleine Zeichen, große Wirkung

Kommas, Anführungszeichen und Gedankenstriche wirken oft nebensächlich – doch falsche Zeichensetzung kann sogar den Sinn eines Satzes verändern.

Typische Fehler:

  • Kommas bei Nebensätzen vergessen oder falsch setzen

  • Falsche oder uneinheitliche Anführungszeichen („…“ vs. „…“)

  • Verwechslung von Gedankenstrich (–) und Bindestrich (-)

Beispiel:

Falsch: „Wir essen jetzt Opa.“
Richtig: „Wir essen jetzt, Opa.“

Das Komma entscheidet hier über Leben und Tod – zumindest grammatikalisch.
Tipp: Mach eine eigene Korrekturschleife nur für Zeichensetzung. Nutze ggf. Stilhilfen wie die Duden-Website oder das Regelwerk von Canoonet.


4. Stil & Ausdruck: Klarheit statt Wortwüste

Ein stilistisch schwacher Text wirkt schnell unprofessionell – auch wenn er formal korrekt ist. Hier geht es darum, den Text leserfreundlich, lebendig und verständlich zu gestalten.

Was du prüfen solltest:

  • Füllwörter erkennen und streichen („eigentlich“, „ziemlich“, „irgendwie“)

  • Wortwiederholungen vermeiden („Der Text ist ein guter Text, weil er gut geschrieben ist.“)

  • Schachtelsätze kürzen oder aufteilen

Beispiel:

Unklar: „Im Hinblick auf die Tatsache, dass wir möglicherweise gegebenenfalls zu spät kommen könnten…“
Klarer: „Wir könnten zu spät kommen.“

Tipp: Lies den Text laut vor – wenn du beim Lesen stolperst, ist das ein Zeichen für stilistische Holprigkeit. Stil ist kein Luxus – er ist Teil jeder guten Textkorrektur.


5. Faktencheck: Wenn schon, dann richtig

Selbst der schönste Text verliert an Wert, wenn Fakten falsch sind. Deshalb sollte jeder professionelle Faktencheck Teil der Checkliste Korrektorat sein – besonders bei journalistischen oder sachlichen Texten.

Was du überprüfen solltest:

  • Zahlen und Daten (z. B. Jahreszahlen, Maßeinheiten)

  • Namen und Titel (Personen, Bücher, Marken etc.)

  • Quellenangaben und Zitate (korrekt und vollständig?)

Beispiel:

Falsch: „Der Bestseller erschien 2020.“ – obwohl er 2021 erschienen ist.
Richtig: „Der Bestseller erschien im Frühjahr 2021.“

Tipp: Nutze Suchmaschinen, Verlagswebseiten oder Datenbanken zur schnellen Gegenprüfung. Fehler bei Zahlen oder Namen untergraben die Glaubwürdigkeit deines gesamten Textes.

iese fünf Bereiche – Orthografie, Grammatik, Zeichensetzung, Stil & Ausdruck sowie Faktencheck – bilden die Grundlage für ein gründliches, professionelles Korrekturlesen. Ob du einen Blogbeitrag veröffentlichen, einen Newsletter verschicken oder ein Buchmanuskript einreichen willst: Eine strukturierte Checkliste Korrektorat sorgt dafür, dass du keine typischen Fehler übersiehst.

Und denk daran: Lass zwischen Schreiben und Korrigieren idealerweise 24 Stunden vergehen. Mit frischem Blick erkennst du Fehler, die dir vorher entgangen sind – und bringst deine Textkorrektur auf ein neues Level.

In Schritten zur optimalen Textkorrektur

Viele denken beim Korrektorat an ein einmaliges Durchsehen des fertigen Textes – ein schnelles Kontrolllesen, bevor der Beitrag online geht oder ein Manuskript verschickt wird. Doch professionelle Texter:innen und Autor:innen wissen: Eine gründliche Textkorrektur funktioniert besser in klar strukturierten Schleifen. Diese sogenannten Korrekturschleifen helfen dabei, den Text systematisch und effizient zu verbessern – ohne sich dabei zu überfordern oder wichtige Fehler zu übersehen.

Was sind Korrekturschleifen überhaupt?

Korrekturschleifen sind gezielte Durchgänge durch einen Text, bei denen jeweils ein bestimmter Aspekt geprüft wird. Du kontrollierst also nicht alles auf einmal, sondern gehst schrittweise vor: Erst prüfst du beispielsweise die Rechtschreibung, dann die Grammatik, anschließend die Zeichensetzung, und so weiter.

Diese Technik verhindert, dass du vor lauter „Fehler-Überfrachtung“ den Überblick verlierst oder aus Zeitdruck nur oberflächlich liest. Gleichzeitig hilft sie dabei, deine Checkliste Korrektorat sinnvoll und methodisch abzuarbeiten.


Warum Korrekturschleifen so sinnvoll sind

Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand:

  1. Mehr Konzentration auf einzelne Aspekte: Wenn du dich in einer Korrekturschleife nur auf z. B. Kommasetzung konzentrierst, siehst du mehr Fehler, weil du gezielt auf sie achtest.

  2. Weniger Übersehen: Wer alles gleichzeitig korrigieren will, läuft Gefahr, wichtige Details zu übersehen. Die selektive Herangehensweise ist effizienter und gründlicher.

  3. Bessere Textqualität: Durch die mehrstufige Überarbeitung wird der Text nicht nur fehlerfrei, sondern auch stilistisch und inhaltlich überzeugender.

  4. Strukturierter Workflow: Besonders bei längeren Texten (z. B. Blogbeiträge, Fachartikel oder Buchkapitel) behältst du mit Korrekturschleifen den Überblick.


Wie du Korrekturschleifen richtig anwendest

Die Reihenfolge deiner Schleifen sollte zu deinem Texttyp und Arbeitsstil passen. Bewährt hat sich folgendes Vorgehen – abgestimmt auf die fünf Punkte deiner Checkliste Korrektorat:

  1. 1. Schleife – Orthografie
    Konzentriere dich rein auf die Rechtschreibung. Nutze Tools wie Duden-Mentor oder eine Rechtschreibprüfung in Word, aber lies auch bewusst Wort für Wort. Achte besonders auf häufige Stolperfallen (z. B. „das/dass“, „seid/seit“, „Standart/Standard“).

  2. 2. Schleife – Grammatik & Satzbau
    In dieser Runde überprüfst du Satzkonstruktionen, Zeitformen und Kongruenz. Lies den Text laut – grammatische Fehler fallen oft durch merkwürdige Satzmelodie auf.

  3. 3. Schleife – Zeichensetzung
    Nun widmest du dich Kommas, Gedankenstrichen und Anführungszeichen. Ein gutes Hilfsmittel ist ein Kommaregel-Spickzettel oder der Duden online.

  4. 4. Schleife – Stil & Ausdruck
    Hier geht es um den Feinschliff. Streiche Füllwörter, ersetze schwache Verben, prüfe Wortwiederholungen und vereinfache umständliche Sätze.

  5. 5. Schleife – Faktencheck
    Zum Schluss überprüfst du Inhalte: Namen, Jahreszahlen, Quellen, Produktbezeichnungen. Das ist besonders wichtig bei Texten mit Rechercheanteil oder Zitaten.

Du kannst diese Reihenfolge anpassen – aber es ist wichtig, überhaupt Korrekturschleifen einzubauen, statt alles in einem Durchgang erledigen zu wollen.


Beispiel aus der Praxis: Ein Blogartikel wird überarbeitet

Stell dir vor, du hast einen neuen Blogbeitrag geschrieben – rund 1.200 Wörter, Thema: Nachhaltige Büroorganisation. Du willst ihn veröffentlichen, aber sicherstellen, dass er fehlerfrei und professionell ist. Statt alles „mal eben“ zu überfliegen, gehst du Schritt für Schritt vor:

  • Schleife 1: Du erkennst, dass du in mehreren Fällen „Müll trennen“ klein geschrieben hast. Korrektur: „Mülltrennen“ → „Müll trennen“ (richtig, da Verbkonstruktion).

  • Schleife 2: Dir fällt auf, dass du in einem Abschnitt vom Präsens ins Präteritum gewechselt bist, ohne Grund.

  • Schleife 3: Du ersetzt mehrere Punkte durch Gedankenstriche – damit der Text leserfreundlicher wirkt.

  • Schleife 4: Du kürzt einen aufgeblähten Satz von 38 auf 17 Wörter – und machst ihn dadurch doppelt so verständlich.

  • Schleife 5: Du kontrollierst, ob die genannten Recycling-Statistiken aktuell sind – und findest eine neuere Quelle.

Insgesamt hast du vielleicht 45 Minuten investiert – aber der Qualitätsunterschied ist erheblich. Und genau das ist der Wert von professionellem Korrekturlesen, das sich an einer durchdachten Checkliste Korrektorat orientiert.


Zusätzliche Tipps für effektive Schleifen

  • Pausen einbauen: Lies den Text nicht direkt nach dem Schreiben Korrektur. Lass mindestens ein paar Stunden – idealerweise 24 – vergehen. Mit Abstand erkennst du mehr.

  • Perspektivwechsel: Drucke den Text aus oder ändere die Schriftart, um ihn „neu“ zu sehen.

  • Zweitlesung durch andere Person: Noch besser ist es, wenn eine Kollegin oder ein Korrektor deinen Text prüft – eine Textkorrektur von außen deckt Fehler auf, die dir selbst nicht mehr auffallen.

Häufige Fehlerquellen in der Textkorrektur – und wie du sie sicher findest

Auch mit einer noch so durchdachten Checkliste für das Korrektorat und disziplinierten Korrekturschleifen gibt es typische Fehlerquellen, die sich immer wieder in Texte einschleichen. Sie zu kennen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum professionellen Korrekturlesen – denn nur, was du bewusst wahrnimmst, kannst du gezielt beheben.

1. Tippfehler und Flüchtigkeitsfehler

Der Klassiker: Du weißt, wie das Wort geschrieben wird – aber dein Finger war schneller als dein Kopf. Diese Fehler sind besonders tückisch, weil sie oft nicht vom Rechtschreibprogramm erkannt werden, vor allem wenn sie ein anderes korrekt geschriebenes Wort ergeben.

Beispiele:

  • „wieder“ statt „wider“ („Das verstößt wieder das Gesetz.“)

  • „sie“ statt „sich“ („Der Text bezieht sie auf …“)

  • „das“ statt „dass“ („Ich glaube, das er recht hat.“)

Tipp: Lies deinen Text laut vor oder rückwärts – Wort für Wort. Dadurch verlierst du den Lesefluss und entdeckst Fehler, die dein Gehirn beim schnellen Lesen automatisch „ausbügelt“.


2. Versteckte Grammatikfehler

Viele Grammatikfehler fallen nicht sofort auf – gerade bei langen, verschachtelten Sätzen. Hier sind die häufigsten Stolpersteine:

  • Kongruenzfehler: Subjekt und Verb passen nicht zusammen
    Falsch: „Ein paar der Teilnehmer war unzufrieden.“
    Richtig: „Ein paar der Teilnehmer waren unzufrieden.“

  • Falscher Kasus: vor allem nach bestimmten Präpositionen
    Falsch: „Trotz dem Regen gingen wir raus.“
    Richtig: „Trotz des Regens gingen wir raus.“

  • Falsche Zeitformen: besonders in Berichten oder Rückblenden
    Falsch: „Er sagt, er war müde und schläft deshalb früher.“
    Richtig: „Er sagt, er sei müde und schlafe deshalb früher.“

Tipp: Führe eine separate Korrekturschleife nur für Grammatik durch und orientiere dich an deiner Checkliste Korrektorat. Besonders hilfreich ist es, lange Sätze zu kürzen oder aufzuteilen – das erhöht die Klarheit und macht Fehler sichtbarer.


3. Kommasetzung – die unterschätzte Fehlerquelle

Kaum ein Thema ist so fehleranfällig wie die Kommasetzung. Viele setzen Kommas nach Gefühl – und liegen damit oft falsch. Besonders heikel:

  • Kommas bei Nebensätzen vergessen oder falsch setzen
    Falsch: „Ich denke dass er recht hat.“
    Richtig: „Ich denke, dass er recht hat.“

  • Kein Komma vor Infinitivgruppen, obwohl nötig
    Beispiel: „Er hatte vor(,) den Text noch einmal zu überarbeiten.“ → Komma ist optional, aber stilistisch sinnvoll

  • Missverständliche Satzglieder ohne Komma
    Falsch: „Statt zu schreiben denkt er nach.“
    Richtig: „Statt zu schreiben, denkt er nach.“

Tipp: Lerne die fünf wichtigsten Kommaregeln auswendig – sie decken den Großteil der Fälle ab. Und: Auch hier hilft laut lesen, um Gliederungen im Satz besser zu hören.


4. Wortwiederholungen und redundante Phrasen

Gerade in der Eile schleichen sich unnötige Wiederholungen ein – sie machen Texte schwerfällig und monoton.

Beispiele:

  • „Der Text ist ein guter Text, weil der Text gut verständlich ist.“

  • „Letztendlich kommt es letztendlich darauf an …“

  • „Am Ende des Tages am Ende …“

Auch Phrasen wie „im Grunde genommen“, „es ist so, dass …“, „wie bereits erwähnt“ wirken unnötig und überladen deine Aussagen.

Tipp: Suche gezielt nach Wiederholungen, indem du auffällige Wörter markierst (z. B. „Text“, „Thema“, „auch“) und nach Synonymen oder Streichungen suchst. Deine Checkliste Korrektorat sollte immer auch den Punkt „Stilprüfung“ enthalten – für genau solche Optimierungen.


5. Unstimmigkeiten im Stil und in der Ansprache

Oft schleichen sich im Text Stilbrüche oder inkonsistente Ansprachen ein – vor allem, wenn der Text in mehreren Etappen geschrieben wurde.

Typische Beispiele:

  • Wechsel zwischen „du“ und „Sie“

  • Mal sachlich, mal locker – ohne erkennbare Strategie

  • Fachsprache und Umgangssprache im wilden Wechsel

Beispiel:
„Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Grundlagen der Steuervermeidung. Klingt krass, oder?“ – Hier passen Tonalität und Zielgruppe nicht zusammen.

Tipp: Lege vor dem Schreiben fest, welche Tonalität du verwenden willst. Und prüfe am Ende gezielt, ob sie durchgängig eingehalten wurde. Stilbrüche können deinen Text unprofessionell wirken lassen – vor allem, wenn du professionelles Korrekturlesen anbietest.


6. Falsche oder veraltete Fakten

Falsche Zahlen, veraltete Quellen oder fehlerhafte Namen untergraben die Glaubwürdigkeit deines gesamten Textes – selbst wenn er sprachlich einwandfrei ist.

Beispiele:

  • „Angela Merkel ist Bundeskanzlerin.“ → veraltet

  • „Laut einer Studie von 2012 …“ → veraltet oder nicht mehr aktuell

  • „Das Buch erschien 2020.“ → Tatsächlich 2021

Tipp: Füge deiner Checkliste Korrektorat immer einen finalen „Faktencheck“ hinzu – besonders wichtig bei Blogartikeln, die sich auf Daten oder externe Quellen beziehen. Nutze verlässliche Quellen und aktualisiere Links regelmäßig.

Warum ein eigenes System so wichtig ist

Ein professionelles Korrektorat ist kein kreatives Bauchgefühl – es ist ein Handwerk. Und wie jedes Handwerk funktioniert es besser mit den richtigen Werkzeugen und klaren Abläufen. Ein eigenes System schützt dich davor, wichtige Schritte zu vergessen, zu oberflächlich zu arbeiten oder dich zu verzetteln. Es hilft dir, Zeit zu sparen, deine Qualität zu steigern – und Stress vor Deadlines zu reduzieren.

Dabei muss dein System nicht kompliziert sein. Es sollte vor allem:

  • zu deiner Arbeitsweise passen,

  • wiederholbar sein,

  • flexibel genug für verschiedene Textarten sein (Blog, Website, Buch, Werbung).


1. Vorbereitung: Schaffe die richtige Grundlage für deine Textkorrektur

Bevor du überhaupt mit dem Korrigieren beginnst, solltest du den Text eine Weile ruhen lassen. Idealerweise mindestens ein paar Stunden – besser 24 Stunden. So schaffst du gedanklichen Abstand und siehst den Text mit frischem Blick.

Tipp: Wenn du z. B. morgens schreibst, plane die Korrektur am Nachmittag oder Abend. Oder schreibe heute und korrigiere morgen – das verbessert spürbar die Ergebnisqualität.

Zusätzlich hilfreich:

  • Layout aufräumen: Einheitliche Absätze, richtige Anführungszeichen, keine doppelten Leerzeichen.

  • Textexport: Drucke den Text aus oder exportiere ihn als PDF – der andere „Look“ hilft beim Finden von Fehlern.

  • Text laut vorlesen: Gerade in der letzten Korrekturschleife ein mächtiges Tool.


2. Baue deine eigene Checkliste Korrektorat – abgestimmt auf deine Textarten

Die klassische Checkliste Korrektorat umfasst:

  • Rechtschreibung

  • Grammatik

  • Zeichensetzung

  • Stil & Ausdruck

  • Faktencheck

Diese Struktur solltest du individuell erweitern, je nachdem, welche Texte du am häufigsten korrigierst:

Für Blogs & Websites:

  • Sind die Zwischenüberschriften sinnvoll gewählt?

  • Gibt es Keywords, die natürlich eingebunden sind?

  • Passen Formatierungen (H1, H2 etc.)?

Für Werbetexte:

  • Sind die USPs klar formuliert?

  • Wird aktiv formuliert?

  • Stimmen Tonalität und Call-to-Actions?

Für Bücher & längere Manuskripte:

  • Sind Erzählzeit und Perspektive konsistent?

  • Gibt es Anschlussfehler in der Handlung?

  • Wiederholen sich Formulierungen in Kapiteln?

Erstelle dir deine eigene Vorlage – in Word, Notion, Excel oder als PDF – und hake jeden Punkt systematisch ab. So wird deine Textkorrektur zuverlässig und stressfrei.


3. Nutze Tools – aber richtig

Automatische Tools sind kein Ersatz für dein Korrektorat, aber hervorragende Helfer. Wichtig ist: Du solltest sie bewusst und gezielt einsetzen.

Empfehlenswerte Tools:

  • Duden-Mentor: Für Grammatik, Rechtschreibung und Stilhinweise. Sehr differenziert.

  • LanguageTool: Erkennt viele typische Tippfehler und Stilbrüche, auch in langen Texten.

  • Papyrus Autor (für Buchprojekte): Hervorragend für Stilanalyse, Lesbarkeitswert, Wiederholungen.

  • Grammarly (für englische Texte): Eine der besten Lösungen für internationale Projekte.

Wichtig: Nimm nicht jede Tool-Empfehlung ungeprüft an. Manchmal sind Vorschläge falsch oder unpassend für deine Tonalität. Tools sind Helfer – kein Urteil.


4. Routinen: Finde deine ideale Arbeitsweise

Ein gutes System lebt von Wiederholung. Wer jedes Mal anders arbeitet, vergisst schneller etwas oder korrigiert inkonsequent. Finde deshalb deine persönliche Korrekturroutine – und halte dich möglichst daran.

Mögliche Routine:

  1. Text schreiben → 24 Stunden ruhen lassen

  2. Layout und Struktur prüfen

  3. Korrekturschleife 1: Rechtschreibung & Grammatik

  4. Korrekturschleife 2: Zeichensetzung

  5. Korrekturschleife 3: Stil & Lesbarkeit

  6. Finaler Faktencheck

  7. Laut vorlesen oder durch Dritte gegenlesen lassen

Wenn du so arbeitest, braucht ein Text vielleicht 20 % mehr Zeit – aber wirkt am Ende 100 % professioneller.


5. Baue Feedback ein – für nachhaltige Verbesserung

Auch das beste System ist nicht fertig, sondern entwickelt sich weiter. Bitte Kolleg:innen oder externe Lektor:innen, deine korrigierten Texte gelegentlich gegenzulesen. Du wirst überrascht sein, was du selbst übersehen hast – und genau daraus lernst du. Ergänze deine Checkliste Korrektorat regelmäßig um Punkte, die dir auffallen, z. B.:

  • „Prüfe Gendern in allen Varianten“

  • „Stelle sicher, dass alle Bullet Points einheitlich formuliert sind“

  • „Vermeide Dopplungen in Einleitungen und Zusammenfassungen“

Je häufiger du mit Feedback arbeitest, desto besser wird dein eigener Blick.

ine gute Textkorrektur entsteht nicht aus Zufall, sondern aus Methode. Mit einem klaren System, deiner persönlichen Checkliste Korrektorat, hilfreichen Tools und festen Routinen machst du deine Arbeit nicht nur effizienter, sondern auch überzeugender. Das gilt besonders, wenn du als Texter:in oder Autor:in regelmäßig veröffentlichst – und deinen Leser:innen hochwertige Inhalte bieten willst.

Denn am Ende ist professionelles Korrekturlesen vor allem eins: ein Qualitätsversprechen.