Das Texten ist ein Berufsfeld, das sich ständig weiterentwickelt. Mit dem Aufstieg von Social Media, Freelance-Plattformen und Content-Marketing hat sich auch die Art und Weise verändert, wie Texter ihre Fähigkeiten präsentieren und Kunden gewinnen. Für Anfänger stellt sich oft die Frage: Braucht man heutzutage noch ein klassisches Portfolio, um als Texter durchzustarten? Ist es wirklich notwendig, sofort eine aufwändige Website zu erstellen, oder gibt es Alternativen?
Was ist ein Texter-Portfolio und warum brauchst du es?
Ein Portfolio für Texter ist eine Sammlung von Arbeitsproben, die deine Fähigkeiten und deinen Schreibstil demonstrieren. Es dient als Visitenkarte für potenzielle Auftraggeber und zeigt ihnen, was du kannst, bevor sie dich beauftragen. Dein Portfolio kann in verschiedenen Formaten vorliegen – von einer eigenen Website, über PDF-Dokumente bis hin zu einfachen, aber gut gestalteten Online-Portfolios wie denen, die Google anbietet.
Was gehört in ein Portfolio?
Ein gutes Texter-Portfolio enthält:
- Arbeitsproben: Egal, ob du bereits für Kunden geschrieben hast oder nicht, Arbeitsproben sind das Herzstück deines Portfolios. Sie zeigen deinen Schreibstil, deine Kreativität und deine Fähigkeit, auf verschiedene Zielgruppen einzugehen. Hast du noch keine Kunden? Kein Problem! Erstelle einfach fiktive Arbeitsproben. Schreibe zum Beispiel einen Blogbeitrag über ein Thema, das dich interessiert, einen Werbetext für ein fiktives Produkt oder Social-Media-Posts, die du selbst entwickelt hast. Es sind zwar keine Kundenprojekte, aber du hast somit Arbeitsproben, die du anbieten kannst.
- Über mich: Hier solltest du kurz erklären, wer du bist, was dich motiviert und welche Fähigkeiten du mitbringst. Erwähne auch, warum du dich auf das Schreiben konzentrieren möchtest und welche Themen oder Branchen dich besonders interessieren. Diese persönliche Note macht dich für potenzielle Kunden greifbarer und schafft Vertrauen.
- Referenzen und Kundenfeedback: Falls du bereits mit Kunden zusammengearbeitet hast, solltest du unbedingt deren Feedback oder kurze Testimonials in deinem Portfolio aufnehmen. Auch hier gilt: Hast du noch keine echten Kundenstimmen, kannst du Freunde oder Bekannte bitten, für die du kostenlos gearbeitet hast, eine Bewertung zu schreiben. Diese Empfehlungen helfen dabei, dein Profil glaubwürdig und professionell erscheinen zu lassen.
- Kontaktinformationen: Stelle sicher, dass potenzielle Kunden leicht mit dir in Kontakt treten können. Gib deine E-Mail-Adresse, einen Link zu deinem LinkedIn-Profil oder andere relevante Social-Media-Accounts an. Auch ein Kontaktformular ist eine gute Möglichkeit, Anfragen zu sammeln.
- Dein Leistungsangebot: Beschreibe genau, welche Dienstleistungen du anbietest. Schreibst du Blogartikel, Werbetexte, Social-Media-Inhalte oder Newsletter? Überlege dir, wie du deine Fähigkeiten präsentieren kannst, damit klar wird, welche Arten von Projekten du gerne übernehmen möchtest.
Braucht man 2024 wirklich noch ein klassisches Portfolio?
Die Art und Weise, wie Texter ihre Arbeiten präsentieren, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher war es üblich, eine eigene Website zu erstellen, auf der das Portfolio präsentiert wurde. Heute gibt es jedoch zahlreiche Plattformen und Tools, die es einfacher und kostengünstiger machen, Arbeitsproben zu zeigen. Ich selbst habe anfangs kein Social Media benutzt. Ich habe meine Kunden über Plattformen gefunden. Das war mir anfangs wichtiger, als Content zu erstellen. Vor Allem, habe ich mich selbst nicht wohl dabei gefühlt, da ich selbst noch Anfängerin war und wollte auf Social Media niemandem etwas vormachen. Ich habe mich bewusst für ein schönes Googleportfolio entschieden. Es ist ähnlich wie eine Website aufgebaut, nur viel einfacher einzurichten und du kannst selbst entscheiden, ob und wann du es online stellst oder nur als Link an die jeweiligen Kunden verschickst.
Die Vorteile eines Portfolios für Anfänger
Für Texter, die gerade erst anfangen, ist ein Portfolio dennoch von unschätzbarem Wert. Warum?
- Es bietet einen professionellen Eindruck: Egal ob du auf Freelance-Plattformen arbeitest oder direkt mit Kunden kommunizierst, ein Portfolio gibt dir ein professionelles Erscheinungsbild. Kunden sehen sofort, dass du dich mit deinem Handwerk beschäftigst und bereit bist, Arbeitsproben zu zeigen.
- Es schafft Vertrauen: Besonders wenn du noch wenig bis keine echte Erfahrung hast, kann ein Portfolio helfen, Vertrauen aufzubauen. Wenn du bereits ein paar Texte geschrieben hast, egal ob für Kunden oder als Übung, zeigst du damit, dass du motiviert bist und deine Fähigkeiten beherrschst.
- Es hilft, dich zu spezialisieren: Ein Portfolio gibt dir die Möglichkeit, zu zeigen, in welchen Bereichen du besonders gut bist. Wenn du dich beispielsweise auf bestimmte Branchen oder Textformate (wie Blogartikel, Social-Media-Content oder technische Texte) spezialisieren möchtest, kannst du das durch gezielt ausgewählte Arbeitsproben verdeutlichen.
Nachteile eines eigenen Portfolios und warum du nicht sofort eine Website brauchst
Trotz der Vorteile gibt es auch Argumente dagegen, sich sofort ein klassisches Portfolio aufzubauen, insbesondere wenn du noch ganz am Anfang stehst.
- Zeitaufwand: Natürlich ist es mit einem Aufwand verbunden. Als ich damals mein Googleportfolio erstellt habe, habe ich aber sehr gute Anleitungen auf Youtube gefunden.
- Unsicherheit bei der Positionierung: Gerade am Anfang weiß man oft noch nicht genau, welche Nische oder welchen Textstil man langfristig verfolgen möchte. Ein Portfolio kann schnell veralten oder nicht mehr zu den eigenen Zielen passen, wenn man zu Beginn zu festgelegt ist.
Alternativen zur eigenen Website: Das Google Portfolio
Wenn du noch nicht bereit bist, in eine eigene Website zu investieren, gibt es glücklicherweise einfache und kostengünstige Alternativen, die dir den Einstieg erleichtern können. Eine hervorragende Möglichkeit ist das Google Portfolio, wie ich bereits erwähnt habe.
Was ist ein Google Portfolio?
Google bietet mit „Google Sites“ eine kostenlose Plattform, auf der du schnell und unkompliziert eine eigene Portfolio-Seite erstellen kannst. Diese Plattform ist besonders für Anfänger ideal, weil sie einfach zu bedienen ist. Ich war damals so zufrieden, als ich es fertig gestellt hatte.
Vorteile des Google Portfolios:
- Kosteneffizienz: Die Nutzung von Google Sites ist vollkommen kostenlos. Du musst dir keine Gedanken über Hostinggebühren oder teure Domain-Namen machen.
- Einfache Bedienung: Das Tool ist intuitiv und benutzerfreundlich. Du kannst verschiedene Layouts und Designs wählen, ohne dass du dir Gedanken über technische Details machen musst. Es funktioniert nach dem Prinzip „Drag and Drop“, sodass du deine Arbeitsproben ganz einfach hochladen und ansprechend präsentieren kannst.
- Flexibilität: Google Sites ermöglicht es dir, dein Portfolio jederzeit zu aktualisieren und zu erweitern. Wenn du neue Arbeiten hinzufügen möchtest oder sich dein Fokus ändert, kannst du das mit wenigen Klicks umsetzen.
- Seriöser Auftritt: Obwohl es keine selbstgehostete Website ist, wirkt ein Google Portfolio professionell und seriös. Es bietet eine saubere und strukturierte Oberfläche, die deine Arbeitsproben gut in Szene setzt.
Nachteile eines Google Portfolios:
Natürlich gibt es auch bei dieser Lösung Einschränkungen. Du hast weniger gestalterische Freiheit als bei einer eigenen Website und bist in gewisser Weise an die Struktur und Funktionen von Google gebunden. Auch der URL-Link enthält immer „google.com“, was weniger individuell wirkt als eine eigene Domain.
Noch mal genauer: Wie sollte ein Texter-Portfolio aufgebaut sein?
- Startseite: Klare und prägnante Vorstellung
Deine Startseite sollte kurz und prägnant sein. Gib einen schnellen Überblick über deine Dienstleistungen und wer du bist. Verzichte auf lange Texte – potenzielle Kunden möchten in wenigen Sekunden verstehen, was du anbietest. Hier eignet sich ein kurzer „Elevator Pitch“, der deine Stärken und dein Angebot auf den Punkt bringt. - Arbeitsproben: Qualität vor Quantität
Es ist besser, wenige, dafür aber exzellente Arbeitsproben zu zeigen, als viele durchschnittliche. Überlege dir, welche Art von Texten deine Fähigkeiten am besten zur Geltung bringen. Achte darauf, dass du verschiedene Textformate abdeckst, um deine Vielseitigkeit zu zeigen. Füge erklärende Notizen hinzu, die den Kontext der Arbeitsproben erläutern. - Über mich: Persönliche Note
In diesem Bereich hast du die Möglichkeit, eine persönliche Bindung zu deinen potenziellen Kunden aufzubauen. Erkläre kurz, wie du zum Texten gekommen bist und was dich antreibt. Vermeide jedoch lange Erklärungen – konzentriere dich auf das Wesentliche. - Leistungsangebot: Klar und deutlich
Es ist wichtig, dass Kunden sofort verstehen, was du anbietest. Bist du auf bestimmte Branchen spezialisiert? Schreibst du SEO-Texte oder Werbetexte? Dieser Bereich sollte klar und deutlich formuliert sein und keine Fragen offen lassen. - Kontakt: Einfache Erreichbarkeit
Ein häufiger Fehler bei Portfolios ist die mangelnde Erreichbarkeit. Stelle sicher, dass deine Kontaktinformationen leicht zu finden sind. Am besten verlinkst du auch deine Social-Media-Profile oder fügst ein Kontaktformular ein.
Portfolio ja oder nein? Zusammenfassung in Stichpunkten:
- Ein Texter-Portfolio ist auch heute noch relevant, um Arbeitsproben und Fähigkeiten zu zeigen.
- Eine eigene Website ist nicht zwingend notwendig – Google Sites bietet eine einfache und kostenlose Alternative.
- Ein gutes Portfolio enthält Arbeitsproben, eine kurze Vorstellung, Kontaktinformationen und gegebenenfalls Kundenfeedback.
- Besonders für Anfänger ist ein Portfolio eine Möglichkeit, professionell zu wirken und Vertrauen bei potenziellen Kunden aufzubauen.
